
Auf die Straße: Seit Sommer läuft der Testaufbau, der die Radfahrer runter vom Gehweg leitet. Das hat sich noch nicht bei allen herumgesprochen © Thomas Vorwerk
Fragen offen zum Verkehrsversuch
Garreler Fachausschuss vertagt die Entscheidung und hat vor einer Verstetigung noch Beratungsbedarf
Thomas Vorwerk
Garrel Der Verkehrsversuch in Garrel ist prinzipiell beendet. Jetzt geht es darum, was davon auch in Zukunft Bestand haben soll. Der zuständige Fachausschuss hat sich am Montag damit beschäftigt, doch für eine Empfehlung war es der CDU noch etwas zu früh. Sie möchte sich in der Fraktion oder auch gerne mit allen Ratsvertretern noch einmal besprechen.
Henning Rolfes aus dem Bauamt hatte zuvor informiert, dass es seitens der Verwaltung Gespräche mit dem Straßenbaulastträger, der Verkehrsunfallkommission und der Polizei gegeben habe. Dabei seien die Maßnahmen befürwortet worden und es wurde signalisiert, entsprechende Stellungnahmen bei den Entscheidern des Landkreises abzugeben.
Tempo 30 auf gesamter Strecke
Für die Hauptstraße würde dies eine Geschwindigkeitsreduzierung auf der gesamten „Hauptstraße“ vom Abzweig Varrelbuscher Straße bis zur Böseler Straße auf Tempo 30 bedeuten. Radfahrer sollen beidseitig auf der Fahrbahn unterwegs sein und die gelb gestrichelt aufgetragenen Dooring-Zonen entlang der Pkw-Stellplätze sollen eingerichtet werden. Fahrrad-Piktogramme sollen überdies die Straße zieren. Der Bürgersteig würde explizit als Gehweg ausgewiesen werden. Aktuell dürfen dort teilweise auch Radfahrer unterwegs sein.
Die Einbahnstraßenregelung in der St.-Johannes-Straße habe das Sicherheitsgefühl der Kinder auf dem Schulweg deutlich verbessert, heißt es im Fazit. Und die Ausweisung des Osterkamps als Fahrradstraße inklusive Ausschilderung ab der Ampel am Rathaus könnte so ebenfalls kommen, erklärte das beauftragte Planungsbüro.
In den vergangenen Monaten habe es auf der Hauptstraße keine Unfälle gegeben, die auf die Umstellung zurückzuführen gewesen seien, so Rolfes. Ausschussmitglied Tobias Bohmann hatte auf der Hauptstraße den Selbsttest gemacht. „Ich habe mich nicht so sicher als Fahrradfahrer gefühlt“, trat er ein wenig auf die Euphoriebremse. Zudem wurde ins Spiel gebracht, die Beschränkung auf 30 km/h temporär festzulegen. In den späten Abendstunden würde Autofahrern ein solches Limit schwerfallen.
Matthias Willenborg (CDU): „Das geht uns alles zu schnell. Wir sind uns bei einigen Dingen noch nicht einig und würden das gerne zurück in die Fraktionen geben. Gegebenenfalls könnte man sich auch interfraktionell mit den Planern an einen Tisch setzen.“ Dem folgten die weiteren Ausschussmitglieder einstimmig. Gleichzeitig muss nun seitens der Verwaltung beim Landkreis beantragt werden, den Versuch fortzuführen, bis eine Verstetigung beschlossen wird. Ein zwischenzeitlicher Rückbau auf den Zustand vor dem Projekt würde die Verkehrsteilnehmer komplett verunsichern, hieß es.
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