Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Cloppenburg

Lampe an: Polizei wirbt für Sichtbarkeit

Polizei, Kreisverkehrswacht und Stadt führen erstmals im Nordkreis die Aktion „Achtsamkeit – Sichtbarkeit“ durch, um Radfahrer für die Gefahren in der Dunkelheit zu sensibilisieren.

Sichtbarkeit ist wichtig: Polizeioberkommissar Markus Dröge (von links), Bürgermeister Sven Stratmann und Achim Wach, Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht Cloppenburg, wollen Radler in Friesoythe für die Gefahren in der dunklen Jahreszeit sensibilisieren. © Heiner Stix

Von Heiner Stix

Friesoythe. Das Thema, möchte man meinen, ist allgemein bekannt: Wenn es draußen später hell und früher dunkel wird, müssen Verkehrsteilnehmer, vor allem aber Fahrradfahrer und Fußgänger, verstärkt auf ihre Sichtbarkeit achten. Mit Fahrradlicht, reflektierender Kleidung oder Schutzwesten ist in Sachen „Sicherheit im Straßenverkehr“ schon mal viel gewonnen. Die Realität sieht anders aus. „Man glaubt gar nicht, wie viele Radfahrer ohne Licht unterwegs sind“, sagt Markus Dröge, der Präventionsbeauftragte der Friesoyther Polizei.
Gemeinsam mit der Kreisverkehrswacht Cloppenburg und der Stadt Friesoythe führt die Polizei deshalb erstmals im Cloppenburger Nordkreis die Radverkehrssicherheitsaktion „Achtsamkeit – Sichtbarkeit“ durch. Ziel ist es, alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer für die Gefahren in der dunklen Jahreszeit zu sensibilisieren. Wobei Achim Wach, der Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht, das Thema gar nicht auf Herbst und Winter beschränken will. „Sichtbarkeit ist immer wichtig“, sagt er und nennt als Beispiel den sommerlichen Wechsel zwischen hellem Licht und tiefem Schatten, auf den die Augen sich nur träge einstellen. „Da ist es dann schon hilfreich, wenn Radfahrer auffallen, also auch das Licht anhaben.“
Dröge sieht dabei auch den Gesetzgeber und die Fahrradindustrie gefordert. „Autos müssen Tagfahrlicht als Serienausstattung haben, Motorräder müssen das Licht auch tagsüber anhaben“, erläutert er. „Das sollte auch für Fahrräder gelten.“ Zwar gebe es inzwischen Lampen, die sich automatisch einschalten, „das aber halt erst im Dunkeln“, bedauert der Polizeioberkommissar. Und manche Kinder seien tatsächlich überfordert, wenn sie ihr Licht selbst anmachen müssen. Wenn er das bei einer Verkehrsschulung sehen wolle, bekomme er als Antwort oft „Das kann ich nicht, das macht die Mama“, erzählt er.
Licht allein aber, so Wach, sei noch nicht ausreichend. Mindestens ebenso wichtig sei auffallende Kleidung, und auch die nicht nur im Winter. „Warnwesten sind dabei natürlich das Beste“, sagt er. „Aber wir wissen auch, dass jedes Kleidungsstück, das man separat anziehen soll, eine Hürde ist.“ Sein Tipp sind deshalb helle, bunte und kontrastreiche Kleidung und Reflektorstreifen, beispielsweise an den Schuhen. „Schulranzen sind heute damit ja schon gut ausgestattet“, ergänzt Dröge.
Der auffälligste Hinweis auf die Aktion sind große Transparente, die an mehreren Stellen im Stadtgebiet aufgestellt sind. Sie fordern Radfahrer auf, sich um ihre Sichtbarkeit zu kümmern und halten Autofahrer zu mehr Achtsamkeit an. „Wir unterstützen das Thema natürlich, denn wir wollen ja Fahrradstadt werden“, sagt Bürgermeister Sven Stratmann. 
Zudem müsse man tätig werden, wenn es an einzelnen Punkten im Straßennetz auffallend häufig zu Unfällen komme. Gleichzeitig ist die Polizei verstärkt an Schulen tätig. „Die Kolleginnen und Kollegen vom Streifendienst achten jetzt verstärkt auf die Beleuchtung und werden auf allen Schulwegen auch Kontrollen vornehmen“, sagt Dröge. Dabei würden alle Radler angehalten, die nicht vernünftig beleuchtet sind.
Und das kostet dann Geld. Wenn die Beleuchtungseinrichtungen und die Rückstrahler am Fahrrad nicht vorhanden oder nicht betriebsbereit sind oder trotz Dunkelheit oder schlechter Sicht nicht benutzt werden, sind mindestens 20 Euro fällig. Bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer steigt der Preis auf 25 Euro, bei Unfall oder Sachbeschädigung auf 35 Euro. Ausnahmen für Kinder unter 14 Jahren gibt es dabei nicht, betont Dröge. „Wir melden das an die Bußgeldstelle und von dort geht dann eine entsprechende Zahlungsaufforderung an die Eltern.“

Copyright: OM-Medien / OM-Online / Text und Foto von Heiner Stix.


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