Premiere: Bauhof richtet erste Fahrradstraße ein
Friesoythe:
Ziel ist, Autoverkehr fernzuhalten und die Straßen sicherer zu machen/Nach einem Jahr wird evaluiert
hsx Um 8 Uhr morgens haben zwei Mitarbeiter des Friesoyther Bauhofs damit begonnen, den südlichen Teil der Tecklenburger Straße sowie die Straße Hinter der Burgwiese nach der Zufahrt zur Kindertagesstätte für den Autoverkehr abzusperren und neue Schilder aufzustellen.
„Ein kleines Stück Geschichte“ nennt die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung den Vorgang, denn damit wird der Schleichweg vom Oldenburger Ring in die Innenstadt zur ersten Friesoyther Fahrradstraße.
Die Fahrradstraße selbst werde als 12-monatiger Verkehrsversuch erprobt, betont die Stadtverwaltung in ihrer Pressemitteilung.
Danach soll evaluiert werden, „ob der Gewinn an Sicherheit für die schwächeren Verkehrsteilnehmer und das Ansinnen, den Radverkehr zu stärken, das aufwiegen, was mögliche verkehrliche Verlagerungseffekte nach sich ziehen“, heißt es weiter. Grundlage der Arbeiten ist das vom Stadtrat im Oktober 2023 einstimmig beschlossene Radverkehrskonzept. Darin werden unter anderem die Tecklenburger Straße und die Straße Hinter der Burgwiese als „potenziell geeignete Fahrradstraßen“ eingestuft.
Die Umsetzung des Beschlusses in diesen Straßen allerdings war umstritten. Widerspruch kam zum einen von Anwohnern der Adolph-Kolping-Straße und der Wangerooger Straße. Die einen beklagten, dass aus dem Wohngebiet an der Adolph-Kolping-Straße nun keine direkte Auto-Verbindung zur Innenstadt besteht, die anderen befürchteten eine Verlagerung des Autoverkehrs in die Wangerooger Straße.
Die Sperrung der Straße Hinter der Burgwiese würde nämlich zwangsläufig dazu führen, dass ein großer Teil der Autofahrer über die Wangerooger Straße zur Thüler Straße und in die Innenstadt fahren würde. Dafür aber, so ein Anwohner, sei die Straße viel zu schmal.
Auch die Friesoyther CDU hatte sich den Bedenken angeschlossen und Fahrbahnverengungen, Aufpflasterungen oder sonstige Bremsschwellen vorgeschlagen, um insbesondere den Verkehr in der Straße Hinter der Burgwiese sicherer zu machen. Nach Ansicht der Partei und der CDU/FDP-Fraktion hätte auch eine Sperrung des südlichen Teils der Tecklenburger Straße ausgereicht, um die Situation zumindest teilweise für alle Beteiligten zu entschärfen.
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