Stadt möchte mehr Wege für Radler
Zahl der Cloppenburger Fahrradstraßen könnten schon bald auf 18 weitere ausgebaut werden
Von Friedrich Niemeyer
Cloppenburg. Fahrradfahrer sollen in Cloppenburg künftig schneller, komfortabler und sicherer ans Ziel kommen als bisher. Das ist eines der Ziele des Mobilitätskonzepts, das der Bau- und Verkehrsausschuss in seiner jüngsten Sitzung zum Beschluss empfohlen hat. Seit wenigen Tagen ist das Konzept samt vorgeschlagenen Maßnahmen auf der Internetseite der Stadt Cloppenburg abrufbar. Neben den bereits bekannten möglichen neuen Einbahnstraßen schlagen die Verkehrsexperten zahlreiche weitere Fahrradstraßen vor, um das Ziel zu erreichen.
Das Mobilitätskonzept orientiert sich bei der Einrichtung der neuen Fahrradstraßen an mehreren „Hauptverbindungen“, darunter sechs „regionalen Hauptverbindungen“, die durch Cloppenburg verlaufen und auf denen vergleichsweise viele Radfahrer unterwegs sind. Für die Straßen entlang der Routen schlagen die Verkehrsexperten unterschiedliche Maßnahmen vor, zum Beispiel breitere Radwege und die Einrichtung von Fahrradstraßen.
Die Ost-West-Route führt von der Höltinghauser Straße in Richtung Vahren. Bereits bekannt ist, dass entlang dieser Route die Eisenbahnstraße zur Fahrradstraße wird. Das hat der Verwaltungsausschuss schon beschlossen. Die östliche Bahnhofstraße und der Speckenweg schließen an die Eisenbahnstraße an und könnten diese Fahrradstraße deutlich verlängern. So zumindest wird es im Mobilitätskonzept vorgeschlagen.
Teil der Ost-West-Route ist außerdem die Kirchhofstraße, deren östlicher Teil bislang Cloppenburgs einzige Fahrradstraße ist. Die Verkehrsexperten schlagen vor, sie um den westlichen Teil der Kirchhofstraße bis zur Einfahrt Prozessionsweg zu verlängern.
Auch auf Nord-Süd-Route sind mehrere Fahrradstraßen geplant
Daran anschließend könnte außerdem die Eschstraße perspektivisch zur Fahrradstraße werden. Denkbar sei zudem, den Bereich Sevelter Straße (ab Pingel-Anton) und die westliche Bahnhofstraße zur Fahrradstraße umzugestalten.
Über die Nord-Süd-Route fahren Radfahrer von Staatsforsten kommend in Richtung Sternbusch. Auch entlang dieser Route sind mehrere Fahrradstraßen vorgesehen, zum Beispiel auf dem Garreler Weg. Der ist außerdem Teil der Radvorrangroute, die der Landkreis entwickelt hat und die von der Gemeinde Garrel über Cloppenburg nach Emstek führen soll.
Wie im vergangenen Bau- und Verkehrsausschuss bekannt wurde, sind im Zuge der fahrradfreundlichen Umgestaltung des Garreler Wegs auch Kanalbauarbeiten notwendig. Hier sind die Pläne also schon weiter. Der Bült schließt direkt an den Garreler Weg an. Auch hier sollen die Fahrradfahrer demnächst Vorrang haben.
Zudem könnten die Straße Am Markt und die Kleine Straße zur Fahrradstraße werden, sowie die Straßen Am Dornkamp, die Drüdingstraße (jeweils abschnittsweise) und die St.-Peter-Straße.
Autos dürfen auf den meisten Fahrradstraßen weiter fahren
Letztere sind Teil der Radvorrangroute des Landkreises. Teil der Radvorrangroute ist auch der Alte Emsteker Weg, auf dem abschnittsweise ebenfalls Radfahrer künftig das Tempo vorgeben könnten.
Folgt die Stadt den Vorschlägen der Verkehrsexperten, könnte sie darüber hinaus den Cappelner Damm zur Fahrradstraße umgestalten. Die Straße ist Teil der Hauptverbindung Cappeln – Cloppenburg. Das Konzept schlägt vor, diese Maßnahme zu prüfen. Darüber hinaus könnten die Straßen Burgstraße, Am Stadtpark und Hagenweg, die alle am Stadtpark vorbeiführen, zu Fahrradstraßen werden.
Auf Cloppenburgs bislang noch einziger Fahrradstraße (Kirchhofstraße) dürfen nur Anlieger mit ihren Autos fahren. Diese Regel soll aber nicht auf allen weiteren geplanten Fahrradstraßen gelten. Die meisten dürften Autofahrer weiter wohl weiter befahren, müssten sich allerdings an die Geschwindigkeit der Radfahrer anpassen. So ist es zum Beispiel auf der Eisenbahnstraße vorgesehen. Maximal sind 30 Kilometer pro Stunde erlaubt. Radfahrer dürfen auf Fahrradstraßen nebeneinander fahren. Autofahrer dürfen nur überholen, wenn sie einen Abstand von 1,5 Metern einhalten. Farbliche Markierungen auf der Fahrbahn und Schilder weisen auf die Fahrradstraßen hin.
Welche Maßnahmen des Mobilitätskonzepts die Stadt letztlich umsetzt, entscheidet der Rat. Welche Straßen auf welchen Abschnitten zur Fahrradstraße werden, welche Regeln gelten und wann das umgesetzt wird, ist in den meisten Fällen also noch unklar. Zum Teil müssen vorab flankierende Maßnahmen umgesetzt werden. Die Verkehrsexperten messen den meisten vorgeschlagenen Fahrradstraßen jedoch hohe Priorität zu.
Copyright: OM-Medien / OM-Online / Text und Fotos von Friedrich Niemeyer.