Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Cloppenburg

Hat ein Konzept für den Tourismus im Oldenburger Münsterland: Johannes Knuck

An der Thülsfelder Talsperre angekommen: Hier ist das Radeln eine wahre Freude. © M. Niehues

Rad-Tourismus soll Fahrt aufnehmen

Verbund Oldenburger Münsterland stellt neues Konzept vor/Boxenstopp-Route auf der Prioritätenliste

Von Heinrich Kaiser

Von Heinrich Kaiser

Oldenburger Münsterland . 2,5 Jahre lang haben der Verbund Oldenburger Münsterland und zahlreiche Mitstreiter an einem neuen Konzept gearbeitet, wie es mit dem Tourismus in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta weitergehen soll. In drei Workshops trafen sich rund 40 Akteure aus den Bereichen Gastronomie, Gastgewerbe, Verwaltungen, Heimatbund und viele mehr.
Jetzt liegt das „Regionale Touristische Entwicklungskonzept“ für die Reiseregion Oldenburger Münsterland sowie seine Erholungsgebiete und Ausflugsregionen vor. „Das ist kein Wackelkonzept. Es bildet die Basis für die touristische Entwicklung der nächsten 8 bis 10 Jahre und ist eine Voraussetzung für die Anwerbung von Fördermitteln“, sagt der Abteilungsleiter Tourismus und stellvertretende Geschäftsführer des Verbundes, Johannes Knuck.
Das Konzept ist das Ergebnis einer Situations- und Bestandsanalyse. Die ergab, dass es nicht nur Chancen und Potenziale gibt, sondern dass die Tourismusregion bereits viel zu bieten habe. Knuck nennt zum Beispiel das Radwege-Knotenpunkt-System, das durchweg positiv ankomme. Ein gutes Angebot sei auch die sogenannte Boxenstopp-Route: Der insgesamt 340 Kilometer lange ausgeschilderte Radfernweg führt als Rundkurs zu mehr als 100 „Boxenstopps“ wie Hofläden, Hofcafés, Landgasthöfen oder kulturelle und touristische Stationen. Die Vermarktung dieser Route habe in den vergangenen Jahren nachgelassen. Eine Wiederbelebung und inhaltliche Neuausrichtung der Boxenstopp-Route steht jetzt weit oben auf der Prioritätenliste des neuen Konzepts.
Bisher war „Erneuerbare Energie“ das zentrale Thema der Route. Knuck will stattdessen mehr auf Kulinarik und nachhaltige Landwirtschaft setzen: Wie schmeckt die Region? Welche Lebensmittel werden hier wann produziert? Außerdem wünscht sich der Tourismus-Experte, dass hiesige Unternehmen stärker in die Boxenstopp-Route eingebunden werden.
Die Fahrrad-Touristen könnten zum Beispiel bei einem Halt beim Kalkhoff-Werk im Drantumer Eco-Park etwas darüber erfahren, woher ihr E-Bike kommt. Knucks Traum wäre es, wenn das Oldenburger Münsterland die Zertifizierung als ADFC-Reiseregion schaffen würde. ADFC steht für „Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club“. Voraussetzungen dafür seien zum Beispiel die Wegbeschaffenheit, das Vorhandensein einer Beschilderung sowie deren Zustand und Sinnhaftigkeit.
Es ist nicht das erste Tourismuskonzept für das Oldenburger Münsterland. Das bisherige stammt aus dem Jahr 2013 und war laut Johannes Knuck veraltet. „Das passte nicht mehr zu dem, was der Verbund heute macht“, sagt er. In einer Zusammenfassung werden in Kurzform die wesentlichen Ergebnisse der Situations- und Bestandsanalyse sowie die darauf aufbauenden Ziele, Strategien und Projekte vorgestellt. Um diese zu realisieren, sind bei Organisation und Management des Tourismus im Oldenburger Münsterland auf allen Ebenen enorme Anstrengungen zu unternehmen.

Bereitstellung von Personal und Geld ist unverzichtbar 
„Nur durch den erhöhten Einsatz von Ressourcen wird es möglich sein, die Erfolgsgeschichte des Tourismus im Oldenburger Münsterland und in seinen vier Erholungsgebieten und der Ausflugsregion fortzuschreiben“, betont Johannes Knuck. Es wurden Handlungserfordernisse identifiziert und konkrete Handlungsansätze für die Bereiche „Infrastruktur“ und „Betriebe“, „Angebote, „Services“, „Kommunikation und Vermarktung“ sowie „Organisation, Management“ in Form von Projekten und Maßnahmen entwickelt.
Sie können und sollen nicht alle zeitgleich angegangen werden. Vielmehr wurden in Abstimmung mit dem Verbund Oldenburger Münsterland, den Erholungsgebieten und der Ausflugsregion sowie den beiden Landkreisen Prioritäten (hoch, mittel, niedrig) samt empfohlener Zeitschiene für die Umsetzung (ab 2025: kurzfristig ein bis 2 Jahre, mittelfristig 2 bis 5 Jahre und langfristig länger als 5 Jahre) festgelegt. Zudem wurden Zuständigkeiten und unterstützend einzubindende Akteure bestimmt. 
„Die beiden Landkreise Vechta und Cloppenburg sollten sich weiter auf die Entwicklung und das Management der kreisweit vernetzenden Infrastruktur – also die touristischen Routen samt Besucher lenkenden Maßnahmen – konzentrieren“, so Knuck. Unverzichtbar sei die Bereitstellung von Personal und Geld. Und in allen Verwaltungen der Städte und Gemeinden müsse es Ansprechpartner geben.

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Heinrich Kaiser

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https://cloppenburg.adfc.de/pressemitteilung/rad-tourismus-soll-fahrt-aufnehmen

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