Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Cloppenburg

Auf dem Prüfstand: Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer sind auf der Schulstraße unterwegs © Thomas Vorwerk

So soll die Schulstraße in Cappeln sicherer werden

Eine Fahrradstraße sieht die UWG als geeignetes Mittel, um etwas mehr Ordnung in das Gewusel zu bringen. Die CDU bringt eine Alternative ins Spiel.

Von Thomas Vorwerk

Cappeln. Mehr Sicherheit auf der Schulstraße in Cappeln, das versprechen sich die Ratspolitiker der UWG von einer Fahrradstraße, in der nur Anlieger mit Auto und Motorrad zufahrtberechtigt sind. Ein entsprechender Antrag wurde am Mittwoch im Planungsausschuss behandelt und auch wenn es noch Klärungsbedarf gibt, so waren sich die Mitglieder über alle Parteien hinweg einig, dass dort Maßnahmen ergriffen werden sollen.

Bis 8 Jahre müssen Kinder auf dem Gehweg fahren

Daniel Willenborg (UWG) hatte den Antrag initiiert, da er als Verkehrshelfer regelmäßig mit den Missständen konfrontiert wird. Auch wenn es dort keine offizielle Einbahnstraßenregelung gibt, so hat es sich unter den Eltern eingebürgert, den Hol- und Bringdienst nur von der Bokeler Straße aus anzufahren. „90 Prozent halten sich an diese Abmachung“, schätzt Willenborg. Ein paar Fahrer aber nicht und das mache die Situation etwas unübersichtlich. Komplettiert werde das Gewusel, wenn die Mülltonnen zur Abholung auf die Gehwege geschoben werden und Kinder bis 8 Jahren, die dort fahren müssen, keinen Platz haben.
Carsten Wichmann (CDU), grundsätzlich für eine Verbesserung der Situation, brachte als Alternative ins Spiel, den Verkehr aus Richtung Brookstraße temporär auszusperren. Damit würde Gegenverkehr zu den Schulzeiten quasi ausgeschlossen werden und sich die Sicherheit entsprechend erhöhen. Er nannte Emstek als Beispiel, wo es das Durchfahrtsverbot auf der Anton-Wempe-Straße in Richtung Clemens-August-Straße gibt. Dies gilt dort zwischen 7.30 und 13.30 Uhr, weil zu dieser Zeit der Kindergarten frequentiert wird.
Dies würde aber das Problem nicht lösen, so Willenborg. Auch eine Fahrradstraße würde zwar nicht zu weniger Verkehr führen, es würde aber „weniger Gewusel“ bedeuten, wenn die Radfahrer ausgewiesen Vorrang auf der Fahrbahn hätten. Bei der Schule sei sein Vorstoß begrüßt worden. Auch gebe es viele Sportveranstaltungen an Wochenenden und abends, zu denen mit dem Rad gefahren würde, weshalb die zeitliche Begrenzung der einseitigen Zufahrt ein ungeeignetes Instrument sei.
Allerdings, so gab Frank Garling (SPD) zu bedenken, sei an der Fahrradstraße auch das Parken nicht mehr möglich. Pauschal stimmt dies nicht. „Autos und Motorräder dürfen in Fahrradstraßen parken, falls keine Beschilderung dies verbietet oder einschränkt“, schreibt dazu beispielsweise der ADAC. Dennoch birgt dies zusätzliche Gefahren, wenn unachtsam Türen geöffnet werden und Radfahrer dann dagegen stoßen.
In einer Fahrradstraße dürfen Radler nebeneinander fahren, sie können aber auch schnelleren Verkehrsteilnehmern das Überholen ermöglichen. Dabei gilt für Kraftfahrzeuge innerorts generell ein Mindestabstand von 1,50 Metern. Außerdem ist die Höchstgeschwindigkeit in einer Fahrradstraße auf 30 Stundenkilometer begrenzt.
Beide Varianten, so Annette Ostermann (UWG) sollten den Anwohnern vorgestellt werden, die man unbedingt rechtzeitig mit ins Boot holen wolle. Außerdem soll beim Landkreis nachgefragt werden, was dort überhaupt möglich ist. Bis zum Mai, wenn die nächste Sitzung des Planungs,- Umwelt- und Wegeausschusses ansteht, sollen die entsprechenden Erkenntnisse vorliegen.

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Von Thomas Vorwerk
 


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