Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Cloppenburg

Gefahrenstellen

Gefahrenstellen © www.winora.de | pd-f

Gefahrenstellen auf dem Schulweg

Radfahren ist an sich ungefährlich, wäre da nicht der Verkehr: Ein- und Ausfahrten, Kreuzungen, Autofahrer:innen, die beim Abbiegen oder Türöffnen nicht aufpassen. Der ADFC gibt Tipps, worauf Eltern und Kinder beim Üben des Schulwegs achten sollten.

Wenn Eltern mit ihren Kindern den Schulweg üben, sollten sie einigen Stellen besondere Aufmerksamkeit widmen. Der ADFC hat hier einige Gefahrenstellen zusammengetragen und gibt Tipps, wie sich Eltern und Kinder an ihnen verhalten sollten.

Ein- und Ausfahrten

An Ein- und Ausfahrten von Grundstücken oder Parkplätzen werden Radfahrende leicht übersehen. Dennoch müssen Autofahrende hier Vorfahrt gewähren und dürfen die Weiterfahrt nicht behindern.

Am besten fährt man mit dem Rad vorsichtig an Ein- und Ausfahrten heran, sucht den Blickkontakt zu Autofahrer:innen und fährt dann vor dem Auto vorbei, nicht dahinter, denn es besteht die Gefahr, dass das Auto zurücksetzt. Besonders vorsichtig müssen Eltern und Kinder sein, wenn sie von rechts kommen, denn in diesem Fall rechnen Autofahrende noch weniger mit Radfahrenden.

Kreuzungen und Einmündungen

Oft empfinden Kinder Kreuzungen und Einmündungen als besonders gefährlich, denn sie müssen auf viele Dinge achten, um Kreuzungen sicher zu überqueren. Kreuzungen sind sehr unterschiedlich gestaltet, deshalb sollten Eltern vor Ort mit ihren Kindern besprechen, wie sie sich an den Kreuzungen verhalten müssen, die sie alltäglich queren.

Es gibt genug Kreuzungen, die so unübersichtlich sind, dass Kinder sie nur schwer eigenständig überqueren können, etwa wenn geparkte Autos, Büsche oder Stromkästen die Sicht blockieren. Solche Gefahrenstellen sollten Kinder auf ihren Alltagswegen vermeiden und wenn das nicht geht, sollten sie diese Gefahren erkennen und wissen, wie sie sich verhalten können.

Links abbiegen

Eltern sollten mit ihren Kindern das Links-Abbiegen üben: Vor dem Abbiegen erst zurückschauen und ein gut sichtbares Handzeichen geben. Achtung: Der Gegenverkehr hat immer Vorfahrt.

An unübersichtlichen Straßen oder Kreuzungen ist es besser, am rechten Straßenrand anzuhalten, um die Situation in Ruhe zu überblicken. Bei freier Fahrt kann man die Straße sicher überqueren.

Abstand zum Straßenrand

Fahranfänger:innen fühlen sich auf der Straße oft geschützter vor dem Autoverkehr, wenn sie möglichst nah am Bordstein fahren. Mehr Sicherheit bietet jedoch ein Abstand von mindestens 70 Zentimetern: So werden auch junge Radfahrende als vollwertige Verkehrsteilnehmer:innen wahrgenommen, können Gullydeckel problemlos ausweichen – und bleiben mit den Pedalen nicht an der Bordsteinkante hängen.

Parklücken

Parklücken verleiten dazu, in ihnen abzutauchen, um anderen Verkehrsteilnehmer:innen Platz zu machen. Eltern sollten ihren Kindern vermitteln, lieber in ihrer Spur zu bleiben und geradeaus zu fahren – dann ist ihr Verhalten berechenbar. Denn wollen sie die Parklücke wieder verlassen und in die Fahrspur zurückfahren, kommt dies für andere Verkehrsteilnehmer:innen oft überraschend.

Gefahr Autotür

Das sogenannte Dooring kann zu Unfällen führen: Dabei öffnet ein Mensch im Auto plötzlich eine Autotür, ohne zu schauen, ob Radfahrende vorbeifahren. Deshalb sollten Eltern ihren Kindern beibringen, immer ausreichend Abstand zu parkenden Autos zu halten. Das gilt auch beim Fahren auf Radwegen: Auch hier sollten Kinder gut aufpassen, wenn sie an parkenden Autos vorbeifahren.

Lkw und rechts abbiegen

Theoretisch gibt es seit 2007 nach der Einführung der vorgeschriebenen Zusatzspiegel an Lkw keinen Toten Winkel mehr. In der Praxis haben Fahrer:innen während eines komplexen Abbiegevorgangs nicht alle Spiegel gleichzeitig im Blick.
Deshalb es wichtig, Verkehrsteilnehmende für die Gefahr zu sensibilisieren: Tote Winkel hat fast jedes Fahrzeug. Besonders groß können die über die Spiegel nicht einsehbaren Bereiche bei Lastwagen sein – sie sind vor dem Lkw, rechts neben ihm sowie hinter ihm. Vor Fahrtantritt müssen Lkw-Fahrer:innen auf freie Sicht und die richtige Spiegeleinstellung achten. 

Für Radfahrende ist die Gefahr, nicht gesehen zu werden, bei rechts abbiegenden Lastwagen am größten. Daher sollten sich Radfahrende an einer Kreuzung nicht neben einem stehenden Lastwagen aufhalten. Am besten warten sie hinter dem Lkw – und zwar solange, bis er abgefahren ist. Eltern üben dieses Verhalten mit ihren Kindern am besten von Anfang an.

Die Erfahrung zeigt, dass abbiegende Autofahrer:innen Menschen auf Fuß- und Radwegen nicht immer beachten. Kinder sollten deshalb lernen, dass sie hier besonders auf das Verhalten der anderen achten müssen.

Sichtbarkeit

Kinder (und Erwachsene) müssen auch in der Dämmerung und bei Dunkelheit für andere Verkehrsteilnehmende gut sichtbar sein. Eine funktionierende Beleuchtung, die im Dunkeln eingeschaltet wird, ist deshalb Pflicht. Die Lichter sollten möglichst auch beim Halten leuchten.

Zusätzlich helfen helle Kleidung und Reflektoren an Rädern, Speichen, Jacken und Gepäck dabei, stets gut sichtbar zu sein.

Rücksichtnahme

Rücksichtnahme und gegenseitiges Verständnis helfen auf Radwegen und im Straßenverkehr allen Verkehrsteilnehmenden. Das sollten auch Kinder früh vermittelt bekommen. Eltern sind hier die Vorbilder, von denen Kinder sich das Verhalten abgucken.

Mehr Infos zum Schulweg per Rad bietet das ADFC-Dossier

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