Freigabe: Walter Lohmann (von links), Werner Stuntebeck, Michael Fischer, Wolfgang Peters und Franz-Josef Rump durchtrennten das Absperrband © OM Medien Thomas Vorwerk

Emstek Radfahrer haben freie Fahrt am Mittelweg

In rekordverdächtigem Tempo wurde der neue Radweg in Hoheging auf einer Länge von 2,3 Kilometern gebaut. Die Kosten werden zu 80 Prozent aus Bundesmitteln gefördert.

Thomas Vorwerk | 15.11.2023

Eine weitere Lücke im Radwegenetz der Gemeinde Emstek ist seit Dienstag (14. November) offiziell geschlossen. Im Beisein der Anwohner sowie weiterer Bürger aus dem Dreiländereck Hoheging, Kellerhöhe und Bürgermoor wurde der Radfahrstreifen am Mittelweg von Emsteks Bürgermeister Michael Fischer, Bauamtsleiter Franz-Josef Rump, dem Planungsausschussvorsitzenden Walter Lohmann, Hohegings Ratsvertreter Werner Stuntebeck und Wolfgang Peters von der ausführenden Firma Peters freigegeben. Bei der Bauzeit wurde mit weniger als 6 Monaten Tempo gemacht. Und dies bei gleichzeitig geringeren Kosten als zunächst veranschlagt.

Ursprünglich war die Kalkulation mit 1,3 Millionen Euro ausgewiesen worden. Über eine Million Euro waren damals als Fördermittel eingeplant. Sie stammen aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundes. Die Ausschreibung hatte zu deutlich niedrigeren Summen geführt. Unterm Strich stehen nun 750.000 Euro Gesamtkosten und statt ursprünglich 260.000 Euro muss die Gemeinde jetzt nur noch einen Eigenanteil von 150.000 Euro leisten. Da die Ausbausatzung geändert wurde, müssen die Anlieger sich gar nicht finanziell beteiligen. Bei den ursprünglichen Planungen von Anfang 2022 war das noch anders. 

Viele Bäume wurden erhalten

Mit dem 2,3 Kilometer langen Radweg, der eine Ausbaubreite von 2,50 Metern hat, werde ein großer Beitrag zur Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer geleistet, meinte Fischer am Dienstag. Zwischen Hoheging und Höltinghausen seien zahlreiche Radfahrer regelmäßig anzutreffen, die nun abseits des motorisierten Verkehrs auf einer eigenen asphaltierten Fahrbahn unterwegs sein können. Diese wurde in weiten Teilen hinter den Baumbestand verlegt. Das ersparte Baumfällungen und steigert gleichzeitig die Qualität für die Nutzer. Den Anliegern dankte der Verwaltungschef für ihre Bereitschaft, einen Teil ihrer Grundstücke für die Maßnahme zu verkaufen. 

Der Wunsch kommt aus dem Kreis der Anwohner aus Hoheging und umzu und ist im Zuge der Dorferneuerung gewachsen. Da sich aus dem Bundesprogramm aber eine bessere Förderung ergeben hat, wurde dieser Weg gewählt. Frank Schwerter dankte als Sprecher der Dorfgemeinschaft für die Umsetzung. Auch wenn es am Ende kein Projekt der Dorfentwicklung wurde, so sei die Fertigstellung ein erstes sichtbares Zeichen aus dem großen Ideenpool, der in den vergangenen Jahren zusammengetragen wurde.

Am Erlenweg laufen die Planungen

Die Trasse wurde auf die östliche Seite gelegt, da dort die Wohnbebauung vorhanden ist und so die Straße nicht unnötig oft gekreuzt werden muss. In Höhe der Straße "Am Schützenplatz" muss dann doch die Seite gewechselt werden und ab dort geht es aktuell auf einem Radweg weiter, der Verbesserungspotenzial hat. Das ist im Rathaus nicht unbekannt und entsprechend gibt es bereits Überlegungen, wie an dieser Stelle ebenfalls eine für Radfahrer zufriedenstellende Lösung gefunden werden kann. "Am Erlenweg laufen die Ausbauplanungen und der Förderantrag ist in Vorbereitung. Eine Förderzusage vorausgesetzt, kann der Ausbau in 2024 erfolgen", so Fischer. Wenn es keine entsprechenden Geldtöpfe gebe, werde sich die Politik etwas einfallen lassen, um den Ausbau dennoch zu ermöglichen, stellte der Bürgermeister in Aussicht.

Copyright: OM-Medien / Münsterländische Tageszeitung

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