Schließfächer für leere Akkus: In der Radstation am Cloppenburger Kreishaus können E-Bike-Fahrer ihre Akkus aufladen. Foto: Niemeyer © MT/OM Medien Friedrich Niemeyer

Stadt will E-Bike-Infrastruktur ausbauen.

Aktuell gibt es nur zwei öffentliche Ladestationen in Cloppenburg/Ausbau hängt von der Nachfrage ab.

Von Friedrich Niemeyer


Cloppenburg. Die Stadt Cloppenburg will die Radinfrastruktur für E-Bikes verbessern und bereitet derzeit den Bau neuer Ladestationen in der Innenstadt vor. Das teilt die Verwaltung auf Anfrage mit. Konkret plant sie, zunächst zwei Stationen zu bauen, neben der Stadthalle sowie vor dem Rathaus.
25.000 Euro stehen dafür im Haushalt bereit.

Die Nutzer müssten künftig lediglich Münzen für die Pfandschlösser bereithalten. So will die Stadt die Ladestationen mit kleinen Schließfächern ausstatten, sodass E-Bike-Fahrer ihre Akkus und Ladekabel dort einschließen können.
Die Stationen seien bereits bestellt worden, allerdings gebe es aktuell Lieferschwierigkeiten. Neben der Stadthalle soll außerdem eine Radservicestation entstehen. Ob später noch weitere neue Ladestationen für E-Bikes geplant und gebaut werden, hängt von der Nachfrage ab. So wolle die Stadt ein Jahr lang prüfen, inwiefern E-Bike-Fahrer ihre Akkus an den öffentlichen Ladestationen auch aufladen.
Sollte es einen erkennbaren Bedarf an weiteren Ladestationen geben, könne die Verwaltung im Folgejahr weitere Standorte im Stadtgebiet nachrüsten.
Kostenlos laden können E-Bike-Fahrer nach Angaben der Stadt derzeit vor dem Famila-Markt und der Radstation am Kreishaus. Die Ladestationen vor der Stadttorpassage würden nicht mehr betrieben, da sie nicht mehr zeitgemäß gewesen seien und keinen Schutz vor Vandalismus geboten hätten. Außerdem seien sie „äußerst selten“ genutzt worden, da die meisten Fahrradfahrer weder den Akku noch das eigene Ladekabel ungern unbeobachtet am Fahrradständer zurückließen.
Weiter teilt die Stadt mit, dass die Zahl der E-Bike-Fahrer kontinuierlich zunimmt. Tatsächlich liegen die Landkreise Cloppenburg und Vechta bundesweit in der Spitzengruppe: Mehr als jeder dritte Bürger aus der Region besitzt ein E-Bike oder ein Pedelec, vor 3 Jahren war es noch etwa jeder Vierte, wie aus dem Energieatlas 2023 des Energiekonzerns Eon hervorgeht. Nur fünf Landkreise liegen vor Cloppenburg und Vechta, darunter das Emsland und der Spitzenreiter, die Grafschaft Bentheim, wo 39,4 Prozent der Bürger ein E-Bike besitzen.

Thomann macht Vorschlag für Stationen an Straßenlaternen.
Dass der Trend nach oben geht, beobachtet auch der Schriftführer des Dehoga-Kreisverbands, Stephan Thomann. Er wünscht sich deshalb eine bessere E-Bike-Infrastruktur in Cloppenburg. Die Pläne der Stadt seien ein richtiger Schritt.
Thomann hat der Stadt zudem vorgeschlagen, den Bau zusätzlicher Ladestationen mit Geldern aus dem Förderprogramm „Offensive Innenstadt“ zu finanzieren. Ladestationen könnten seiner Ansicht nach zum Beispiel auch an Straßenlaternen entstehen. Dies würde die Innenstadt für Fahrradtouristen erheblich aufwerten.
Die Stadt schreibt dazu, dass eine Förderung zwar generell möglich sei. Aber es sei fraglich, ob es zielführend ist, dafür begrenzte Fördergelder einzusetzen, wenn die Stadt sowieso schon einen Ausbau plant.
Dass E-Bike-Ladestationen ein Standortvorteil sind, zeigt sich nach Angaben Thomanns auch am Hotel Schlömer, das seine Frau Meike Schlömer-Thomann betreibt. So biete das Hotel seinen Kunden in der hoteleigenen Fahrradgarage seit 2 Jahren 16 Steckdosen für das Laden von E-Bikes an. Erst am Wochenende seien 16 E-Bike-Fahrer aus Sandkrug zu Gast gewesen und hätten ihre E-Bikes dort aufgeladen.

Copyright: OM-Medien / Münsterländische Tageszeitung Text und Foto von Friedrich Niemeyer.

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https://cloppenburg.adfc.de/artikel/stadt-will-e-bike-infrastruktur-ausbauen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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