Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Cloppenburg

Räder haben Vorrang: Es gibt konkrete Pläne von Staatsforsten bis Cloppenburg. © Oliver Hermes

Landkreis plant neue Radvorrangroute

Für die 5,1 Kilometer lange Strecke zwischen Cloppenburg und Staatsforsten gibt es konkrete Pläne

Von Oliver Hermes

Landkreis Cloppenburg. Den nächsten Schritt auf dem Weg zu einer ersten Radvorrangroute sind der Landkreis und die Stadt Cloppenburg gegangen. So wurden die neuesten Pläne für einen Streckenabschnitt mit einer Länge von 5,1 Kilometern von Staatsforsten bis Cloppenburg im zuständigen Fachausschuss vorgestellt. Und diese Pläne sorgen für einige Veränderungen auf dieser Strecke, dem Namen entsprechend haben Radfahrer Vorrang und Autos dürfen höchstens 30 Stundenkilometer (km/h) fahren. Aktuell sind hier noch 70 und teils 100 km/h erlaubt, gleichzeitig sollen Vorfahrten verändert werden.
Ein Knotenpunkt, der verändert wird, ist die Kreuzung Drüdingstraße / Am Dornkamp. Der Bereich in Cloppenburg wird oftmals als Kreisverkehr missverstanden, aktuell gilt hier jedoch noch rechts vor links. Dies ändert sich dann mit der Radvorrangroute. Wie Bastian Klänelschen von der Verwaltung erklärte, ist vom Dornkamp aus kommend eine abknickende Vorfahrt in Fahrtrichtung zur St.-Peter-Straße geplant.
Garreler Weg als „Rennstrecke“ könnte auch beruhigt werden.
Ebenfalls geändert wird die Vorfahrt am Punkt Garreler Weg / Am Dornkamp. Haben aktuell noch die Fahrzeuge auf dem Garreler Weg Vorfahrt, müssen sie künftig an dieser Stelle in Fahrtrichtung anhalten. Denn auch hier ist eine abknickende Vorfahrt geplant, sodass die Radfahrer zuerst fahren dürfen. Vom Dornkamp kommend, ist eine Linksabbiegespur für Rad- und Autofahrer vorgesehen. Helfen könnte die Planung gegen einen Punkt, den einzelne Ausschussmitglieder mitteilten: „Der Garreler Weg ist zurzeit eine Rennstrecke.“
In den neu strukturierten Abschnitten sollen die Veränderungen unter anderem durch rot markierte Flächen gekennzeichnet werden, so Klänelschen: „So wollen wir auch optisch darauf hinweisen, dass sich hier etwas ändert. Wir sind dabei auch in einem engen Austausch mit der Stadt und den Planern.“ Um die Autos im Streckenabschnitt zwischen Staatsforsten und Cloppenburg auszubremsen, sind sogenannte Plateupflasterungen mit einer Höhe von 5 Zentimetern geplant. Dies war Ulf Dunkel von den Grünen zu wenig: „Nur als Hinweis, in Frankreich sind diese bis zu 25 Zentimeter hoch. 5 Zentimeter merken einige nicht mal.“ Der dortige Geh- und Radweg wird zu einem reinen Weg für Fußgänger.
Walter Lohmann von der CDU sprach von einer anspruchsvollen Planung für die Verkehrsteilnehmer. „Die Situation an der Straße Am Dornkamp ist schon jetzt schwierig“, so der Fahrschulinhaber weiter. Er lobte zudem die roten Markierungen: „Das ist eine Warnfarbe, die wir unbedingt nutzen sollten.“ Wie berichtet, hatte der Cloppenburger Kreistag bereits 2019 eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung von Radschnellwegen beschlossen. Durch das Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen aus Aachen wurde schließlich 2021 aufbauend auf eine Potenzialanalyse eine erste Machbarkeitsstudie für eine Radschnellverbindung zwi-schen Garrel und dem Landkreis Vechta durchgeführt. „Dabei hat sich ergeben, dass auf der ermittelten Vorzugsvariante relativ hohe Potenziale vorliegen und eine Realisierung sinnvoll umgesetzt werden kann“, teilt die Verwaltung in der Beschlussvorlage mit. Für den jetzigen Streckenabschnitt wurden bis zum Herbst 2023 die Vermessungsarbeiten durchgeführt. Dieser endet in Cloppenburg an der Kreuzung Osterstraße / Bether Straße / Niedriger Weg. Insgesamt sollen auf einer Gesamtstrecke von zunächst 27 Kilometern Garrel, Cloppenburg und Emstek miteinander verbunden werden. Später könnten Abzweige Richtung Friesoythe, Löningen und in den Kreis Vechta (über Langförden) hinzukommen.

Copyright: OM-Medien / OM-Online / Text und Fotos von Oliver Hermes.
 

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